Der Deutsche Rollstuhl-Sportverband e.V. (DRS) hat in diesem Jahr seine Ehrenpreise im Rahmen der Rehacare Messe in Düsseldorf am Stand der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) und der ihr angeschlossenen Institutionen und Einrichtungen vergeben.
Die Internationale Fachmesse für Rehabilitation und Pflege bot den passenden Rahmen dafür.
Mit dem „Dr.-Horst-Strohkendl-Preis“ wurde Stefan Deutschl ausgezeichnet und als „DRS-Sportler*in des Jahres“ wurde Maurice Schmidt geehrt.
Stefan Deutschl, Fachbereichsleiter Wintersport im DRS, erhält den Preis für sein herausragendes ehrenamtliches Engagement und seinen bis heute unermüdlichen Einsatz, Rollstuhlfahrer*innen die vielen Facetten des Wintersports näher zu bringen.
Ob im Monoski die verschneiten Berge hinunter oder im auf Langlauf-Schlitten durch die Loipen, ob auf dem Eis mit Kufen und Puck oder mit den Curlingsteinen – seit 2015 läuft beim DRS vieles, was mit Schnee und Eis zu tun hat, über den der 54-jährigen Garmisch-Partenkirchener. Dies zum
Teil in enger Abstimmung mit den Kolleg*innen aus den Fachbereichen Para Eishockey und Rollstuhlcurling, was neben seinem Engagement auch seine hohe Teamfähigkeit unter Beweis stellt.
Die Angebote erfolgen sehr niederschwellig, um erst einmal den Spaß am Wintersport zu wecken und Wissen zu vermitteln, um mit Familie, Freunden oder im Verein Wintersport zu betreiben – ohne direkt die nächsten paralympischen Sieger*innen entdecken zu wollen.
In seiner Heimat und weit darüber hinaus ist Stefan Deuschl allseits bekannt – und ein steter Verfechter des Rollstuhlsportes.
Freudig nahm Stefan Deutschl den Preis und die Urkunde aus den Händen der zweiten stellvertretenden DRS-Vorsitzenden, Ann-Katrin Gesellnsetter, entgegen.
Bei den Paralympischen Spielen in Paris gehörte Maurice Schmidt zu den Überraschungen im deutschen Team. Der 25-jährige Rollstuhlfechter mit angeborener Dysmelie gewann in der französischen Hauptstadt bei seinen zweiten Paralympischen Spielen sensationell die Goldmedaille und krönte damit seine bisherige Fechtkarriere.
Der mehrfache WM- und EM-Medaillengewinner und Deutscher Meister knüpft damit - endlich - an erfolgreiche Zeiten namhafter deutscher Rollstuhlfechter*innen an, wie dem langjährigen zweiten stellvertretenden Vorsitzenden des DRS, Uwe Bartmann.
Maurice begann als Jugendlicher mit dem Rollstuhlfechten, nachdem er auf dem Böblinger Stadtfest zum ersten Mal damit in Kontakt gekommen war.
Er ficht bis heute für den SV Böblingen in den beiden Waffen Säbel und Degen. Mit der Wahl zum ›DRS-Sportler des Jahres‹ schließt sich stückweit der Kreis: als zweimaliger U17-Juniorenweltmeister und zweimaliger Bronzemedaillengewinner 2016 wurde er als ›Juniorsportler des Jahres‹ im Behindertensport durch den DBS ausgezeichnet.
Bevor es für Maurice in die Vorbereitung auf die nächsten Paralympics in Los Angeles 2028 geht, legt er den Fokus erst einmal auf sein Studium der Umweltschutztechnik. Zudem wird er sich ehrenamtlich im Fachbereich engagieren, um hier zu helfen, die Bekanntheit der Sportart und die Anzahl der Athlet*innen zu steigern. Die Glückwünsche überbrachte Lars Pickardt,
DRS-Sportreferent und Leiter der Bundeszentrale in Hamburg, per Telefon, da Maurice bei der Verleihung nicht persönlich anwesend sein konnte.
„Wir danken der DGUV, dass sie uns die Möglichkeit gegeben hat, diese besonderen Ehrungen des Deutschen Rollstuhl-Sportverbandes im Rahmen des Kooperationsstandes zu ermöglichen.“ so der DRS Vorsitzende Ulf Mehrens.
Der „Dr.-Horst-Strohkendl-Preis“ wird regelmäßig an Personen verliehen, die sich auf eine besondere Weise ehrenamtlich für den Verband und/oder Rollstuhlsport engagieren bzw. engagiert haben. Der Sportlerpreis wird für herausragende sportliche Leistungen vergeben.
Die Fachbereiche und Arbeitsgemeinschaften des DRS haben dabei die Möglichkeit, Athlet*innen und Engagierte vorzuschlagen, aus denen dann eine Jury die Preisträger*innen auswählt.
Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.rollstuhlsport.de
Bilder: DRS/Gregor Pleßmann