Bei den Weltmeisterschaften im Rollstuhlfechten hat Ulrike Lotz-Lange für zwei deutsche Medaillen gesorgt. Sowohl mit dem Degen als auch mit dem Florett wurde die Lübeckerin erst im Finale von der Russin Ksenia Ovsyannikova gestoppt und sicherte sich jeweils Silber. Auch die anderen deutschen Starter überzeugten in Rom mit ihren WM-Auftritten.
Der Start von Ulrike Lotz-Lange bei den Weltmeisterschaften stand verletzungsbedingt lange zur Frage. Dementsprechend durchwachsen startete sie mit einer neuen Handorthese in die Vorrunde des Florettwettbewerbs der Kategorie C. „Schon im Viertelfinale konnte man aber sehen und spüren, dass hier noch Luft nach oben ist“, kommentierte Cheftrainer Alexander Bondar die Verfassung seiner Athletin. Unter den Top acht gewann sie zunächst gegen die Italienerin Annamaria Soldera mit 15:4 und traf dann im Halbfinale auf die Ukraninerin Hannah Pashkova. In der Vorrunde entschied die Ukrainerin dieses Duell noch für sich, doch in einem intensiven Gefecht setzte Lotz-Lange sich dieses Mal knapp mit 15:14 durch und zog ins Finale ein. Im Finale hatte sie gegen die starke Russin Ksenia Ovsyannikova das Nachsehen und gewann Silber. „Ich möchte die Erwartungen nicht zu hoch hängen, denn ich habe noch reichlich Trainingsrückstand“, gibt sich Lotz-Lange bescheiden, „aber meine Hauptwaffe kommt noch“.
Dieser Kampfansage kam sie im Degenwettbewerb nach. Dank einer blitzsauberen Vorrunde startete sie an Position eins gesetzte in die K.O-Runde. Im Viertelfinale fegte sie die chancenlose Annamaria Sodera mit 15:1 von der Bahn: „Wenn ich hier schon antrete, dann will ich auch gewinnen“, gab sich die Lübeckerin kämpferisch. Gegen Anna Galdilina aus Russland gewann sie knapp das Halbfinale und traf im Gefecht um den Titel, wie schon im Florettwettbewerb, auf Ksenia Ovsyannikova. Lotz-Lange fand erneut kein wirkungsvolles Rezept gegen die Russin und unterlag mit 8:15.
Auch wenn sie gerne gewonnen und ihren Weltmeistertitel verteidigt hätte, zeigte Lotz-Lange sich realistisch. „So kurz nach der Hand-OP und mit so einem Trainingsrückstand bin ich glücklich Doppel-Vize-Weltmeisterin zu sein“, kommentiert sie ihr Abschneiden bei der WM und ergänzt „mein Trainer und die Teamkollegen haben mich sehr vor Ort unterstützt und auch alle Daheim-Gebliebenen haben mir die Daumen gedrückt."
Der RBSV S-H gratuliert recht herzlich!