Am siebten und letzten Wettkampftag bei der WM der Para Schwimmer auf Madeira gab es nochmals drei Medaillen für das deutsche Team. Tanja Scholz holte über die 200 Meter Freistil in der Startklasse S4 Gold, Denise Grahl schwamm über 100 Meter Freistil (S7) zu Bronze und auch Josia Topf wurde Dritter, holte sich Bronze auf den 100 Meter Freistil (S3).
Bei ihrer ersten Weltmeisterschaft hat Tanja Scholz Großes vollbracht: Die 37 Jahre alte Schwimmerin aus Elmshorn startete bei fünf Wettkämpfen und gewann bei jedem einzelnen eine Medaille! Nach Gold auf den 50 und 100 Metern Freistil (S4) sowie Silber auf den 50 Meter Rücken und 150 Meter Lagen gab es am letzten Tag der WM auf Madeira nochmal abschließend Gold über die 200 Meter Freistil. Die Deutsche gewann all ihre Freistil-Rennen, schwamm in dieser Disziplin drei Mal souverän zu Gold.
Scholz stellte am Samstag im Vorlauf bereits einen WM-Rekord auf und schwamm die 200 Meter in 3:05,23 Minuten. Im Finale war sie allerdings nochmals mehr als zwölf Sekunden schneller und nach 2:53,02 Minuten im Ziel. Mehr als 17 Sekunden betrug der Vorsprung von Scholz auf die Brasilianerin Lidia Viera da Cruz, die Silber holte. „Ich habe im Finale einfach nochmal alles gegeben“, sagte die Elmshornerin, die sich bereits am Donnerstag nach ihrem Gold auf den 50 Metern Freistil auf das 200-Meter-Rennen gefreut hatte. „Ich liebe die 200 Meter. Ich mag den Kampf gegen mich selbst“, sagte die 37-Jährige.
„Ich hatte eine schwere Zeit und auf den 200 Metern kann ich den ganzen Frust einfach rausschwimmen“, sagte Scholz, die seit einem Reitunfall vor zwei Jahren querschnittgelähmt ist und im Rollstuhl sitzt. „Ich bin so froh hier zu sein, in so einem tollen Team sein zu können. Ich wurde super aufgenommen. Am liebsten würde ich jetzt gerne die Zeit einfach stehen lassen. Wenn meine Kinder jetzt noch hier wären, wäre alles perfekt“, freute sich die Mutter dreier Kinder über ihre erste WM.